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Die parallaktische Montierung

Die astronomische Montierung wird äquatoriale oder parallaktische Montierung genannt. Sie ist fast schon ein Muss für sinnvolle astronomische Beobachtung und in zwei verschiedenen Versionen erhältlich:

  1. deutsche Montierung
  2. Gabelmontierung

Beide Montierungen sehen unterschiedlich aus, das Prinzip ist jedoch gleich. Eine solche Montierung besteht aus zwei schwenkbaren Achsen.

  1. die Rektaszensionsachse
  2. die Deklinationsachse
Die Rektaszensionsachse ist auf den Himmelnordpol ausgerichtet, damit befindet sich ihre Lage parallel zur Rotationsachse der Erde. Neunzig Grad senkrecht zu dieser Achse sitzt die Deklinationsachse. In der Verlängerung dieser Achse trifft man auf die Gegengewichte, mit denen Sie das Fernrohr so ausgleichen können, damit es bei geöffneter Arretierung in jeder Lage stabil bleibt. Das ist unter anderem für die elektrische Steuerung des Teleskops wichtig.

Zur horizontalen Aufstellebene des Fernrohres kann man den Winkel der geografischen Breite des Beobachtungsortes einstellen. Der Polarstern hat genau die Winkelhöhe, die auch der geografischen Breite entspricht.

Diese beiden Achsen sind für das Koordinatensystem am Himmel zuständig. Stellen Sie sich das himmlische Koordinatensystem einfach wie eine Projektion an der Himmelskugel vor. Es besteht aus vielen gebogenen vertikalen und horizontalen Linien und zusammen bilden sie aus den Schnittpunkten viele "Rechtecke".

Die Deklination gibt die Höhe eines Objekts über dem Himmelsäquator in einer Gradeinteilung bis 90° an. Die festgelegten Koordinaten der Rektaszension sind hierbei für den veränderbaren Stundenwinkel verantwortlich. Er hat seinen Nullpunkt im Frühlingspunkt im Sternbild Fische- er wird in Stunden und Minuten angegeben.
Haben Sie nun ein bestimmtes Objekt in Ihrem Teleskop eingestellt, können Sie in einer Sternkarte die Koordinaten nachvollziehen. Die Deklination ist immer feststehend und entspricht der Angabe in der Sternkarte. Die Rektaszension dagegen ist beweglich und man kann den Stundenwinkel über einen drehbaren Koordinatenring einstellen. Drehen Sie die RA-Skala so lange, bis die Angabe der auf der Sternkarte entspricht. Nun können Sie sich einfach ein anderes Objekt aus der Sternkarte heraussuchen und es nach den Koordinaten des Objekts einstellen.

Ist das parallaktisch montierte Teleskop auf den Polarstern ausgerichtet, kann man nun jedes beliebige Objekt einstellen. Da die Erde rotiert, muss man nun nur mit der Feinbewegung der Rektaszension die Erddrehung ausgleichen, um einen bestimmten Stern in der Gesichtsfeldmitte zu halten. An der Deklination braucht man nichts zu verändern.

Viel einfacher geht es mit Motoren, da man dann nicht einmal die Erddrehung manuell ausgleichen muss, sondern die Motoren arbeiten lassen kann. In der Regel hat man zusätzlich eine Steuerung, mit der man Korrekturen ausführen kann.

Für fotografische Zwecke muss die Montierung etwas genauer, als nur auf den Polarstern ausgerichtet werden. Da sich der Himmelsnordpol nicht ganz genau an der Stelle des Polarsterns befindet, sondern etwa 0,5° daneben liegt, kann es über längere Zeit doch zu Abweichungen führen. Dazu nutzen Sie am besten das Polsucherfernrohr, das in viele Montierungen optional eingebaut werden kann.

 

Fernrohr