So gehen Mondfotos mit dem Smartphone
Mondfotografie: Diese Methode mit dem Smartphone ist so einfach, dass damit ab sofort jeder schöne Mondfotos machen kann.
Mondfotografie mit dem Smartphone: Der Omegon Easypic Smartphone-Adapter
Wenn man früher ein Mondfoto machen wollte, war das aufwändig. Fotos aufnehmen, Film entwickeln, auf scharfe Fotos hoffen. Und dann war man enttäuscht, wenn der Mond doch nicht scharf erschien. Mit Digitalkameras und Handykameras wurde es deutlich einfacher. Mittlerweile sind die in Smartphones eingebauten Kameras von außerordentlicher Qualität. Ein gutes Werkzeug für ein Mondfoto. Sofern wir unser Handy fest mit dem Teleskop verbinden können. Schauen wir uns an, wie jedem ein Mondfoto durch ein Teleskop gelingen kann.
Wackelbilder am Okular?
Halten wir ein Smartphone hinter ein Okular, um einen Schnappschuss zu machen, geht das meist schief. Es ist schwierig, die kleine Kameralinse so exakt zur Mitte der Okularlinse zu positionieren, um keine Abschattungen zu bekommen. Spätenstens wenn wir uns auf das Auslösen des Bildes konzentrieren, haben wir die Mitte verloren. Schade, denn die Kameras der Smartphones sind inzwischen so gut, dass sogar schon die ersten Kinofilme damit gedreht wurden.
So hat der Regisseur Steven Soderbergh (Oceans Eleven, Solaris) im Jahr 2018 den Kinofilm „Unsane - Ausgeliefert“ komplett mit dem iPhone gedreht. Aber auch Astronomen können sich das Smartphone zunutze machen.
Was Sie für hervorragende Mondaufnahmen brauchen
Die Bedingung, um den Mond schöner und professioneller als jede Kamera vor 10 Jahren zu fotografieren, ist ein guter Smartphone-Adapter. Dass Fotografie mit dem eigenen Handy ein ernstzunehmendes Thema ist, zeigen immer bessere Smartphone-Adapter im Astromarkt. Zum Beispiel: Der Omegon Easypic Universal Smartphone-Adapter. Ich will Ihnen mit diesem Artikel erklären, wie Sie damit erste, schöne Mondaufnahmen gewinnen. Außer Ihrem Teleskop und ein paar weiteren Okularen brauchen Sie nichts dazu. Das macht den Einsteig in die Astrofotografie sehr einfach.
Der Unterschied zu anderen Adaptern
Der Easypic Universal Smartphone-Adapter geht einen anderen Weg als seine Konkurrenten. Die meisten Adapter besitzen eine Schelle, die sich um ein 1,25 Zoll Okular schließt. Das Handy sitzt dann separat in einer Klemme und muss richtig über dem Okular positioniert werden. An sich ist das ein gutes System, verlangt vom Fotografen jedoch einiges Fingerspitzengefühl. Und am Ende darf nichts mehr verrutschen.
Nun hat man in der Nacht nicht immer viel Geduld. Zudem ist es stockfinster!
Geht es auch einfacher? Ja sicher! Mit Selbstzentrierung.
So bereiten Sie den Adapter vor
Der Mond steht am Himmel, Sie richten das Teleskop auf unseren Erdtrabanten. Im Okular ist er schon beeindruckend sichtbar. Jetzt kommt Ihr Smartphone und der Easypic-Adapter ins Spiel. Lockern Sie auf der Rückseite des Adapters die kleine Schraube für die Halteklammern. Ziehen Sie die Halteklammern ganz nach außen. Und dann legen Sie Ihr Handy mit der Kameralinse direkt über das zentrale Loch. Schieben Sie die Halteklammern an Ihr Telefon und fixieren Sie wieder die Schraube. Testen Sie, ob die Klammern dicht sitzen, damit sich Ihr Handy nicht lösen kann.
So schließen Sie den Adapter an das Okular an
Jetzt kommt der einfache Teil! Halten Sie den Adapter mit dem Smartphone im direkten Kontakt an Ihr Okular. Drehen Sie dann die seitliche, große Drehschraube. Jetzt setzen sich drei Bolzen in Bewegung und klemmen exakt gleichzeitig Ihr Okular. Damit zentriert und fixiert sich der Adapter selbstständig an Ihrem Okular. Die Kameralinse Ihres Smartphones sitzt damit exakt über der Okularmitte.
Die Selbstzentrierung bedeutet: mehr Fokus auf Ihr Objekt und weniger Beschäftigung mit technischen Einzelheiten.
Das war's schon.
Die Aufnahme: Der Mond im Smartphone
Wenn Ihre Kamera-App eingeschaltet ist, sollten Sie den Mond jetzt auf Ihrem Display sehen. Nochmal nachfokussieren und schon ist alles bereit fürs Foto.
Diese Schritte sind notwendig:
• Blitz ausschalten
• Zeitauslöser aktivieren
• Wenn nötig und möglich die Belichtungszeit anpassen
Jetzt drücken Sie wie gewohnt den Auslöser und nehmen ein Foto auf. Die Aufnahme des Mondes entstand mit dem Easypic Universal Smartphone-Adapter und einem Omegon 8 Zoll Dobson-Teleskop.
Helligkeit reduzieren mit Graufiltern
Beim Mond gelingen die Aufnahmen meist mit der richtigen Einstellung der Belichtungszeit. Planeten wie Venus oder Jupiter wirken im Bild aber oft zu hell. Sie sind überbelichtet. Die Planetenscheiben scheinen ausgebrannt. Das Lösungsmittel: Graufilter und variable Polfilter. Das ist unser Trick, mit dem wir auf dem Planeten doch noch Strukturen abbilden können.
Fazit:
Mit einem Smartphone und dem Easypic Universal Smartphone-Adapter sind schnelle Aufnahmen von Mond und Planeten möglich. Sie müssen dazu kein Experte sein: Selbst der Anschluss an das Okular ist einfach. Außer den Adapter gerade zu positionieren, müssen Sie nichts weiter beachten. Mit dem Smartphone gelingen Mondfotos in einer guten Schärfe. Davon konnte man vor einigen Jahren nur träumen.
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Autor: Marcus Schenk
Marcus ist Sterngucker, Content Creator und Buchautor. Seit 2006 hilft er Menschen, das richtige Teleskop zu finden - heute über Texte und Videos. In seinem Buch "Mein Weg zu den Sternen für dummies Junior" zeigt er jungen und junggebliebenen Leuten, was sie am Himmel entdecken können.
Als Kaffee-Junkie hätte er am liebsten seine Siebträger-Espressomaschine auch unter dem Sternenhimmel dabei.